Mittwoch, 30. Dezember 2015

Himbeereis zum Frühstück...

Auf einer Stelle zu treten hat keinen Sinn. Deswegen habe ich mich letzte Woche dazu entschieden Silvester nicht in Hobart, sondern in Melbourne zu verbringen. Entscheidung getroffen und Flug gebucht. So einfach geht das. Der Flug dauerte nur 1 Stunde und 20 Minuten. Diese kommen einem extrem kurz vor, wenn dein erster Flug in deinem Leben über 22 Stunden gedauert hat. Das Ticket hab ich mit meinem Gepäckzuschlag für nur 82$ bekommen. Ein Schnäppchen.
Luci, eine Britin mit der ich die Woche in Huonville verbracht habe, hat die gleiche Entscheidung getroffen. Sie ist nach Perth geflogen.
In Melbourne im Flinders Backpackers angekommen habe ich dann erst einmal die Laura aus Weiden getroffen. Wir sind schon seit einigen Jahren miteinander befreundet. Ja, so groß ist die Welt und doch so klein. Es ist reiner Zufall, dass wir zur gleichen Zeit in Melbourne sind. Mit meinen Kirschen hat es nicht geklappt und mit ihrer Aupairfamilie ebenfalls nicht. So hat es uns beide zur selben Zeit nach Melbourne gezogen.
Am nächsten Tag habe ich meinen Lebenslauf überarbeitet und dann ging es auch schon los auf die große Jobsuche in der großen Stadt.
Diese fiel jedoch sehr erfolglos aus. Laura hatte für den nächsten Tag eine Chance für eine Probearbeit in einem kleinen Cafe bekommen. Diese trat sie auch an, aber es scheiterte schon am angeblich falschen Aufschäumen der Milch. Sie hatte eher den Eindruck, dass die Kellnerin einen Rivalen in ihr sah. Ich glaub ihr das, denn nach 5 Minuten Arbeit kann man nicht das Können einer Person erkennen.
Am Dienstag ist auch die Eva aus Nabburg mit drei Freundinnen aus Brisbane über Silvester nach Melbourne geflogen. Wir sind alle im selben Hostel. Ist schon verrückt, da dieses Treffen im Vorhinein eigentlich gar nicht geplant war. Nur Laura und ich haben uns dann ihr Hostel ausgesucht.
Ich habe mich an diesem Tag wieder auf die Suche gemacht. Irgendwann bin ich dann in das größte Casino Melbournes, das Crown gegangen. Ich hatte einen guten Riecher. Im Erdgeschoss befindet sich ein riesiger Food scourt mit vielen Restaurants und Cafes. Ich verteilte einfach in jedem meine CVs.
In einem Italienischen Restaurant wurde ich von dem Manager zum Probearbeiten am nächsten Vormittag um 8.00 Uhr Morgens eingeladen. Dafür musste ich mir eine schwarze Stoffhose und schwarze Schuhe kaufen. Diese Bedingung stellte er. Dies habe ich dann im Target, einem billig Gruschladen, der unserem H&M ähnelt, für 40$ eingekauft.
Zum Glück habe ich mich auf dieses Angebot nicht verlassen. Denn ich habe ja schon in Tasmanien mit so einem Hanswurschten, der mir einen Job versicherte, Erfahrungen gemacht. Also habe ich mein Papier fleißig weiter verteilt.
Zurück im Hostel bekam ich tatsächlich einen Anruf von einem Eiscafe. Ich sollte zum Vorstellen gleich nochmal vorbei kommen. Das tat ich auch, denn das Casino ist nur 12 Minuten zu Fuß entfernt.
Der Manager schaute mich eine Zeit lang an und sagte plötzlich: "You're allright. You can start working tomorrow at 4 o'clock!"
Am nächsten Morgen bin ich trotzdem aufgestanden. Denn ich wollte mir die Option mit dem Italiener offen halten. 5 Minuten vor der Zeit angekommen, traf ich einen anderen Manager an. Dieser wusste von meiner Probearbeit nichts. So konnte ich auch nicht starten - Erfahrung mit Hanswurscht Nummer 2 gemacht.
Um 16.00 Uhr begann ich meine Arbeit in der Eisdiele. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich in Melbourne einmal hinter einer Theke in einem Luxuscasino stehen und Eis verkaufen würde. Alle Kollegen sind sehr freundlich und es ist wie immer sehr international. Indien, Argentinien, Italien, Frankreich, Ukraine, Afrika, und mit mir ist nun auch Deutschland vertreten.
Die Arbeit macht sehr viel Spaß, ist aber jedoch sehr stressig. Denn wir sind direkt am Yara River im CBD. Dafür haben wir den ganzen Tag von unserem Arbeitsplatz den Blick auf die Skyline von Melbourne. Ich würde sagen, dass ist einer der besten Arbeitsplätze Australiens.
Die Arbeitszeiten sind sehr lang. Am zweiten Arbeitstag begann ich um 16.00 Uhr und hörte um 3.00 Uhr Morgens auf. Dafür verdiene ich auch recht gut. Das Gehalt in Australien ist kein Vergleich zu dem in Europa. Die Aussies sind auf ihrer eigenen Insel und tanzen nach der Musik, die sie  selbst hören wollen.
Zum Glück habe ich den Erntejob in Tasmanien nicht bekommen und die kleine Insel verlassen.
Es gibt selten einen Schaden, der keinen Nutzen hat.
Heute werde ich um 19.00 Uhr die Arbeit antreten und um 7.00 Uhr Morgens voraussichtlich aufhören. Bei mir startet ja schon in knappen 8 Stunden bei 39 Grad Celsius das Jahr 2016.

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2016. Lasst uns doch alle in Hand und Hand ein wenig zusammen helfen, dass dieses Jahr besser und friedlicher wird als das Jahr 2016!!!

Alles Gute!

P.S.: Ich habe nun ein neues Gadget auf meine Website hinzugefügt. Nun könnt ihr meinen Blog über E-mail abbonieren und bekommt so immer bequem die neusten Meldungen in euer Postfach!

7 Kommentare:

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  4. Hey, Quirin!

    Ich wünsch dir alles Gute zu deinem Geburtstag! Feier g'scheit und verjubel dein Geld im Casino :-) Freut mich, dass es dir gefällt. Schön, dass du mal in wärmere Gefilde kommst. 39°C ist dann schon angenehm. Und schalt mal den Regen aus. Wenn man deinen Blog so liest mit dem Bergsteigen und so, möchte man meinen ihr habt in Australien mehr Schnee im Sommer als wir im Winter heuer! Vielleicht kannst dir ja noch den ein oder anderen Fisch beim (Schwarz-)Angeln im Yara River fangen. Als Lohnaufbesserung sozusagen!

    Viele Grüße

    Johannes mit Familie

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    1. Servus Johannes, vielen Dank für die Glückwünsche!
      Ja, das mit dem Schnee, inkl. mit unserem Crash war sehr schockierend.
      Kann nicht jeder behaupten, dass er im Crown gearbeitet hat :D.
      Muss mich endlich mal übers Angeln in Victoria schlau machen.
      Viele Grüße und alles Gute im Neuen Jahr!
      Quirin

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  5. Ois guarde zum Geburtsdoch Quirin!
    Grüße aus dem Herzen der Oberpfalz!

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    1. Vielen Dank Peter!
      Viele Grüße auch an Brush, Evi und Michl!

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