Mittwoch, 30. März 2016

Flipper, zeig uns Fraser Island!

Zurecht nannten schon die Aborigines die größte Sandinsel der Welt „K’Gari“, Paradies. Sie ist 120km lang und 15km breit und somit die Nummer Eins. Die Insel wurde von den europäischen Siedlern auf Fraser Island getauft. James und Eliza Fraser kenterten im Jahre 1836 mit ihrer Stirling Castle an der Insel. Er überlebte diesen Schiffbruch nicht, während sie von den Ureinwohnern gerettet wurde.
Doch wie so oft im Leben wird Einem Manches nicht gedankt. Die Aborigines wurden vertrieben, da man den hohen Wert des Regenwaldholzes, sowie des Sandes erkannte.
In den 90er endete die Ausbeutung der Insel und seit dem Jahre 1993 gehört sie zum Weltnaturerbe.

Die Insel beherbergt Süßwasserseen, Bäche, Regenwälder und Feuchtgebiete. Der Dingo ist hier ebenfalls zu Hause.  Die Ostküste ist sehr stark durch den Tourismus geprägt. Hier werden täglich Touren mit Geländewägen angeboten, die über die wunderschönen Strände rasen und das Bild der Insel etwas trüben.
Deswegen haben wir uns für eine Tagestour an der Westküste mit dem Anbieter „Tasman Venture“ entschieden. Es war mit 168$ der günstigste Tagestrip, der uns im Informationscenter von Hervey Bay angeboten wurde. Unsere Gruppe war nur 11 Personen groß, somit war es extrem entspannt und man hatte an jeden Spot der Insel viel Zeit.
Das Paket schloss neben kleinen Wanderungen Verpflegung wie Tee und Kuchen, BBQ und eine Obstplatte, sowie die Aktivitäten Schnorcheln, Kajaken und Tuben ein.
Mit dem Kajak fuhren wir auf den Bächen etwas in die Insel hinein. Durch Mangrovenwäldern mit Wasserschildkröten zu fahren ist ein herrliches Naturerlebnis.
Geschnorchelt wurde an einem Strandabschnitt, an dem Totholz ins Wasser ragte. Dieses gibt ein Zuhause für viele Fischarten. An kleine Rochen konnte man sehr nah ran tauchen.
Der große Spaßfaktor kam natürlich auch nicht zu kurz. Am Ende des Tages wurde „getubt“. Hierbei wurden wir auf einem Luftkissen von einem Motorboot über das Meer geschleudert. Eine fetzen Gaudi, das könnt ihr mir glauben.
Zwischen den Aktivitäten hatte man immer genügend Zeit die weißen, kühlen Strände der Insel zu genießen. Der Quarzsand quietschte unter den Füßen, das Wasser war hellblau… wie im Paradies.


Ein Highlight des Tages war, als uns auf der Hinfahrt zur Insel Delfine unser Schiff begleiteten. Was will man mehr?
Für uns alle war es ein gelungener Tag, das auch dem sehr bemühten Orga-Team zu verdanken war.
Wir können diese Tour Jedem weiterempfehlen, der ebenfalls abseits vom großen Touristenboom reisen möchte.

Zurück am Festland haben wir ein Naturschauspiel erlebt. 100 Tausende von Fledermäusen flogen über unsere Köpfe hinweg.
Mehrere Kolonien von "fruit bats" schließen sich in dieser Jahreszeit zusammen, um im Verband auf die Fraser Insel zu fliegen, um dort Nahrung zu finden. Diese Fledermaus ist sehr groß und ähnelt schon Flughunden.






Montag, 28. März 2016

Go Heiner go, go, go!

Nach den Bluemountains zog Heiner uns wieder auf den Pacific Highway Richtung Norden.

In Kempsey übernachteten wir an einer Raststelle, an der kostenlose Duschen und Toiletten zur Verfügung standen.
Hier in Australien findet man in jedem noch so kleinen Dorf öffentliche Toiletten, kostenlose Campingplätze und machmal auch kostenlose Duschen. Dies erleichtert die Durchführung eines Roadtrips mit "low budget" ungemein.
In Kempsey befindet sich ebenfalls die Akubra Hut Manufaktur. Leider ist diese nicht zu besichtigen.
Akubra ist DIE Hutmarke des Kontinents. Jeder Mann, der etwas auf sich hält trägt ihn.
Wie meine Oma immer zu pflegen sagt: "Der mit'm Huat is guad und der mit'm Kappl is a Dappl".

Bei Coffs Harbour bogen wir auf den von Touristen etwas vernachlässigten Waterfallway ins Binnenland ab.
Diese Straße bot uns ein wunderschönes Panorama von Bergen, Wasserfällen, Kuhweiden und blühenden Bäumen.

Unser eigentliches Ziel des Karsamstags war Byron Bay. Ein Ort, der als eine DER Hauptattraktionen der Ostküste gilt.
In allen Dörfern, durch die wir kamen war der Hund gfreckt. Doch plötzlich standen wir in dem kleinen Ort im Stau, Menschenmassen durchfluteten die Straßen. Am Strand angekommen waren wir alle drei nicht gerade davon begeistert. Alle sprachen den selben Gedanken aus: "Aha, des is eitz Byron Bay. Ja, ganz nett."
Vielleicht lag es auch daran, dass zu Ostern dort ein großes Blues Festival statt fand. Der ganze Ort ähnelte eher dem Ballermann auf Malle.

Unser Ostermal gestalteten wir typisch australisch: BBQ am Strand von Surferparadies an der Gold Coast. Als Fleisch wurde ein Kangaroo serviert, kein Lamm.
Schon ging es weiter nach Brisbane, der Hauptstadt von Queensland.
Die Stadt gibt nicht wirklich viel her, das Wetter war regnerisch und schwül, daher
verbrachten wir hier nicht viel Zeit.
Der Ostermontag wurde bei herrlichem Wetter am Strand in Noosa genossen. Diese Küstenort ist bekannt für seine traumhaft schönen Strände und Surfmöglichkeiten.
Dieser Ort ist ebenfalls total auf den Freizeit Tourismus ausgelegt, bewahrt aber im Gegensatz zu Byron Bay Charakter und Niveau.
Noosas Strände laden zum Relaxen oder zur Action ein.

Freitag, 25. März 2016

Im schönsten Hafen der Welt zuhaus - Sydney

Als die "First Fleet" im Jahre 1788 mit Gefangenen, Soldaten, sowie Beamten mit deren Familien in Australien anlegte, erkannte Kapitän Arthur Phillip schon damals, dass er soeben den schönsten Hafen der Welt entdeckt hatte.
Sydney ist die heimliche Großstadt des Landes. Sie triumphiert nicht nur mit ihrer Größe von 6,5 Mio Einwohnern, sondern ebenso mit ihren Sehenswürdigkeiten, dem kulturellen Angebot und ihrem sympathischen gemütlichen, etwas europäischen Fleur.
Sydneys Hafen ist einer der schönsten auf der ganzen Welt. Er reicht bis zu 20km in das Festland hinein.
Für uns war es, trotz des regnerischen Wetters, ein Highlight den Hafen mit dem Schiff in 1,5h zu entdecken.
Die zahlreichen Inseln, Buchten und Klippen des Naturhafens sind unbeschreiblich schön. Noch dazu wird im Vordergrund die Skyline der Metropole mit der Harbour Bridge und dem Opera House verziert.
Das Opera House wurde von dem dänischen Architekten Jørn Utzon geplant, 1973 eröffnet und wurde bereits zum Weltkulturerbe ernannt.
Wir gaben uns natürlich mit dem normalen Touristen Fotos und Touren nicht zufrieden. Wir besuchten Dienstags Abend die Oper " The barber of Seville". Es war ein unglaubliches Erlebnis von Akustik, Bühnenshow und dem Gebäude.
Wir sind mit unseren Heiner eben immer auf der Spur der Kultur.
Ein weiterer bleibender Eindruck war der Blick von der Harbour Bridge über den Hafen. Diese Brücke wurde im Jahre 1932 fertig gestellt. Sie verbindet das CBD mit dem Norden der Stadt.
Ebenso hat uns der Botanische Garten zum Entspannen eingeladen, von dem man perfekte Sicht auf das Opernhaus und die Brücke hat.
Das Parken bereitete uns zu Beginn große Probleme. Wo kann man kostenlos einen Van über 24h in der Innenstadt  parken? Nach etlichen Irrfahrten und einen Tipp eines Backpackers haben wir eine kleine Einbahnstraße mit 24h Parkmöglichkeiten gefunden. Den Anwohnern in dieser Straße war es zum Glück egal, dass Leute in ihren Autos schlafen.

Eva und ich besuchten ebenfalls den Fischmarkt in Darling Harbour und waren von den vielen verschiedenen Meeresfrüchten und Fischen beeindruckt. Um halb Zehn gönnten wir uns frisch zubereitetes Sushi. Warum keinen rohen Fisch zum Frühstück? Unsere Geschmacksknospen erlebten einen kulinarischen Höhenflug, der leider nicht lange andauerte.
Nach dieser Stärkung spazierten wir durch die China Town zur Grand Central Station. Schon ging es los zum Bondi Beach, einer der bekanntesten Strände der Stadt.
Dort angekommen, tritt etwas Enttäuschung ein. Wir haben schon schönere Strände erlebt. Für uns ist Bondi ein Ripp Off, wie der Australier zu Übertreibungen zu sagen pflegt.
Der Tag ging zu Ende und wir machten uns auf dem Weg in die Blue Mountains.
Dort machten wir in Katoomba eine Wanderung, bei der wir die berühmten "three sisters" besichtigten.

Sydney war ein großartiges Erlebnis!





Sonntag, 20. März 2016

Über die Australischen Alpen in die Hauptstadt

Die Great Alpine Road hat uns von Halls Gap weiter bis vor die Tore der Hauptstadt geführt.
Diese Strecke führte durch die Australischen Alpen. Eine wunderschöne bergige Landschaft mit Flüssen und Bächen. Diese Strecke war mit ihren tausenden Serpentinen äußerst anspruchsvoll für den Fahrer, aber mit den nötigen Respekt ist alles machbar.
Der Pass führte über den 1868m hohen Mount Hotham. Hier befindet sich Australiens größtes und schneesicherstes Skigebiet.
In diesem Gebiet haben wir uns zu einer kleinen Wanderung von drei Stunden entschlossen.
Die längeren Touren blieben uns wegen dem schlechten Wetter verwehrt. Es herrschte starker Wind und Temperaturen unter der 0 Grad Grenze.
Wir bestiegen Mount Loch, auf dem uns eine großartige Aussicht, trotz des schlechten Wetters erwartete.
Nach einem Tee zur Stärkung brachte uns unser Van "Heiner" weiter nach Wodonga. Dort ging es auf den Highway Richtung Canberra.
Am nächsten Morgen in der Hauptstadt angelangt, besuchten wir das alte und neue Regierungsgebäude, sowie die National Gallerie - mit der Kultur auf einer Spur.
Canberra ist ein "Städtchen" mit nur ca.
40.000 Einwohner. Man hat von der Größe ein ähnliches Gefühl wie in Amberg oder Weiden. Trotzdem nett.
Canberra wurde mehr oder weniger aus dem Boden gestampft, da sich Melbourne und Sydney um den Regierungssitz stritten. 1927 wechselte die Staatsregierung von Melbourne nach Canberra.
Diese Stadt ist im Grunde eine reine Regierungstadt. Viel mehr wie die Basis der Organisation von den 8 Staaten gibt es hier nicht vor zu finden.
Viele Backpacker haben uns zuvor von unseren Trip abgeraten, da es reine Zeitverschwendung wäre. Doch wir fanden den Ausflug in die Hauptstadt sehr interessant und fühlten uns von der teilweise sehr abstrakten Kunst in der National Gallerie äußerst inspiriert... 
Am Abend ging es hoch, bis ca. 170km vor Sydney.
Nun befinden wir uns auf dem Weg in die Großstadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten.


Freitag, 18. März 2016

On the road again

Mittwoch um 7.00 Uhr wurde ich von Eva und Laura mit ihrem Campervan vor meinem Haus abgeholt. Somit beendete ich meinen Reiseabschnitt im Collinstower.
Dann ging es zuerst zu der Leihfirma des Vans, da dieser den Mädels einige Probleme in Tasmanien bereitete: Bremsen quietschten, Schiebetür ließ sich selten von innen öffnen und die Strombuchsen gaben auch keinen Saft.
Die Firma jedoch war sehr kulant und stellte uns ohne Diskussion ein neueres Modell zur Verfügung. Zur Entschuldigung wurde ich auch noch kostenlos als Fahrer in die Versicherungspapiere aufgenommen. Dies hätte sonst 3$ am Tag gekostet.
Unser Campervan ist natürlich, wie sollte es anders sein, ein weißer Toyota.
Toyota – oh what a feeling. Der australische Werbeslogan bestätigt meinen Geschmack.

Dann ging es auch schon hinaus aus der Stadt. Nach ca. 250km erreichten wir den Grampians National Park. Dieser gehört ebenfalls zu dem Gebirgszug der Great Dividing Range, die sich vom Südosten bis in den Nordosten von Australien erstreckt.
Oberhalb des Ortes Halls Gap unternahmen wir einen 15-minütigen Aufstieg zu einem Aussichtspunkt, von dem wir eine grandiose Aussicht über einen Stausee hatten.

Etwa 50km vor Halls Gap ließen mich die Mädels das erste Mal ans Steuer in Australien.
Nun weiß ich auch warum die Australier so viele Unfälle verursachen. Erstens fahren sie auf der falschen Straßenseite und noch dazu ist das Steuer rechts statt links.
In der Tat ist das Fahren auf den australischen Straßen sehr gewöhnugsbedürftig. Zuerst griff ich reflexartig mit der rechten Hand nach der Kupplung, ebenfalls wollte ich immer mit der linken Hand den Blinker betätigen. Jedoch setzten sich die Scheibenwischer in Bewegung und nicht der grüne Pfeil.
Nach 2 Tagen habe ich mich jedoch schon an den Linksverkehr gewöhnt.
Nach der ersten Nacht ging es über Melbourne an den südlichsten Zipfel des Kontinents. Den Willsons Promotory Nationalpark.
An dieser Stelle brach einst Tasmanien vom Festland ab.
Der Squeaky Beach lud mit seinem weißen Quarzsand zum Entspannen ein. Doch wir mussten uns beeilen, da wir bis Sonnenuntergang den Nationalpark verlassen mussten.
In Port Franklin verbrachten wir unsere Nacht, nach der wir uns über die berühmt berichtete Great Alpine Road nach Wangaratta aufmachten. Diese Straße mit ihnen etlichen Serpentinen führt durch eine wunderschöne, hügelige und bergige Landschaft. Mit etlichen Flüssen und Bächen.
Momentan befinden wir uns in dem Alpine Nationalpark. Es ist verdammt kalt und regnerisch. Man kann kaum glauben, dass wir uns in Australien befinden.
 

Sonntag, 13. März 2016

The show must go on ... see ya, Melbs!







Ich befinde mich nun seit dem 2. Weihnachtsfeiertag wieder in dieser schönen 4 Millionen Metropole. Seit dem 26. Dezember ist viel passiert. Ich habe Arbeit gefunden, viele nette Leute kennen gelernt, gute und schlechte Erfahrungen gemacht und natürlich viele Freundschaften geschlossen. Auch richtig tiefe Freundschaften.
In der Zeit, die ich im Flinder's Backpackers in der Elizabeth Street verbracht habe, habe ich Francois aus der Champagne kennen gelernt. Er wurde zu Einem meiner besten Freunde in Melbourne.
Wir haben viele Pubs dieser Stadt unsicher gemacht. Die ein oder andere Geschichte wird auch immer in diesen Bars bleiben. Es war eine tolle Zeit.
Auch Edward, der aus der Ukraine stammt wurde zu einem sehr guten Freund. Er startete fast zur selben Zeit mit mir die Arbeit in dem Cafe Calatrava, das sich im Foodcourt des Crown Entertainment Komplexes befindet.
Er hatte in der Ukraine ein Studium zum Zahnmediziner fertig abgeschlossen. Er kommt aus der Stadt Odessa, die ziemlich nah an den 3 Krisenherden und der Insel Krim liegt.
Für mich ist diese Bekanntschaft mit ihm sehr viel wert und hat mir einen anderen Blick auf die Situation in der Ukraine gegeben.
Wie schlecht muss es einem Land und deren Bürger gehen, wenn fertig ausgebildete junge Leute mehr oder weniger durch die Lebensumstände in ihrem Land zum Auswandern gezwungen werden und von Level Null in Australien oder Kanada wieder beginnen. Als Zahnarzt kann er in Australien nicht praktizieren, da die Ukraine kein Mitglied der EU ist und somit sein Abschluss nicht anerkannt wird.
Nach seinen Schilderungen ist die Armut in seinem Land nahezu in jedes Haus eingekehrt.
Es herrscht im Osten der Ukraine immer noch Krieg. Aber über das Thema "Ukraine Krise" wird in unseren Medien nicht mehr berichtet.
Für uns Deutschen oder Mitteleuropäer ist diese Situation gar nicht vorstellbar.

Seit dem 29. Dezember arbeite ich nun in der Gastronomie und habe mir in dieser Zeit schönes Geld für meine weiteres Abenteuer zusammen gespart. Auch hat mir die Arbeit durch meine Arbeitskollen Einblick in andere Kulturen gegeben.
Trotzdem ist es an der Zeit zu gehen, drum sage Ich: Auf Wiedersehen!
Am Donnerstag Abend habe ich einen Anruf von zwei Freundinnen bekommen, die sich gerade mit ihrem Campervan auf Tasmanien befinden. Ja, diese Mädels kommen aus Nabburg und Weiden.
Hier am Ende der Welt trifft sich die ganze Oberpfalz. Sie fragten mich, ob ich Lust hätte mit ihnen die Ostküste von Melbourne und Cairns zu bereisen. Nach kurzer Überlegung sagte ich zu, kündigte meinen Job und meine Wohnung. Die spontanen Entscheidungen sind immer die Besten - keep going - das habe ich bereits hier auf dem roten Kontinent gelernt.
Am Mittwoch geht es auch schon los. In 5 Wochen werden wir uns im Süden des Nordens befinden.
(Überlegt wie dieses Wortspiel gemeint ist)

Nun werdet Ihr wieder mehr von mir, meinem Blog und meiner Reise hören, da nun das Abenteuer Australien weiter geht.