Dienstag, 31. Mai 2016

Der Nationalsport der Kiwis - Rugby

Wenn man sich auf Entdeckungstour Down Under befindet, dann darf man natürlich auf gar keinen Fall ein Rugby Spiel verpassen.
Hier in Neuseeland ist Rugby der Volkssport. Fußball wird hier nur ganz vereinzelt gespielt.
Im Rugby sind die Kiwis auch ganz hervorragend. Die Rugby Union ist die Nationalmannschaft des Landes. Generell kennt man sie als die All Blacks.
Sie befinden sich die meiste Zeit auf Platz 1 der Weltrangliste. Sie sind schließlich auch der Rekordmeister, wenn es um die Weltmeisterschaften geht.
Sie gewannen die WM im Jahre 1987, 2011 im eigenen Land und letztes Jahr 2015.

Die Weltmeisterschaft 2011 war die größte Veranstaltung, die in Neuseeland je ausgetragen wurde. Hieran kann man diese große Bedeutung des Sports für dieses Land erkennen.
Jedes Jahr treffen die All Blacks, die Wallabies (Australien) und Springboks (Südafrika) zum Tri Nations Cup zusammen.
Die All Blacks gewannen seit dem Jahre 1996 (Beginn des Wettkampfes) 13 Mal.

Wir waren jedoch nicht als Zuschauer bei einem internationalen Spiel dabei, sondern haben in Wellington die Hurricanes gegen die Highlanders angefeuert. Für 27 NZ$ saßen wir auch schon im Stadium. Unser Freund Will aus England musste uns zuerst grob die Regeln erklären.

Wie werden beim Rugby Punkte erzielt?
Hierfür gibt es drei Möglichkeiten:

1. Der Ball kann über das Spielfeld an der gegnerischen Mannschaft vorbei getragen werden und hinter ihrer "Tryline" (Endlinie) abgelegt werden. Ein "Try" erzielt fünf Punkte. Wird ein solcher Versuch erfolgreich abgeschlossen, so bekommt jene Mannschaft die Chance zu einer zwei Punkte Erhöhung. Hierbei muss das Ei mit einem Kick über die Latte des "Hs" befördert werden.

2. Nach einem schweren Faul kann es zu einem Strafkick kommen. Hierbei muss das Ei wieder über die Latte gebracht werden. Dies bringt dem Team drei Punkte ein.

3. Ein Drop-Kick  durch den unteren Teil des "Hs" während des laufenden Spiels erbringt ebenfalls drei Punkte.


Nach 80 Minuten stand der Gewinner des Spiels fest. Zum Schluss konnten die Hurricanes das Spiel ganz knapp mit 27:20 für sich entscheiden.


Es war ganz interessant ein Rugby Spiel live zu sehen.
Das ein oder andere Mal ging ein Raunen durch die Menge, wenn ein Spieler vom Gegner umgewuchtet wurde. Ganz ehrlich: Ich fand es auch lustig. Ist schon Wahnsinn welche Kraftpakete hierbei zusammen krachten.
Was mich ehrlich verwunderte waren die Fans, die sich durchwegs gesittet im Stadium aufhielten. Fast schon langweilig. In der Allianz Arena ist eben auf die Südkurve Verlass...





Donnerstag, 26. Mai 2016

Wer will Baby Seehunde sehen?


Als wir uns aus dem Örtchen Kaikoura auf den Weg nach Wellington zurück machten sahen wir an der Küstenstraße mehrere Kolonien von Hunderten Seehunden. 









Unser Busfahrer machte an den "Seal waterfalls" Halt. 
Nach kurzer Strecke erreichte man einen Wasserfall, in dem nur Seehund Babies tobten. Nirgends waren Muttertiere zu sehen. Die Jungtiere suchen dieses "Plantschbecken" zu ihrer eigenen Sicherheit auf. Hier sind sie vor Haien und sonstigen Gefahren im Meer sicher.



Samstag, 21. Mai 2016

Ab in den Süden - the deep south

Nach 3 Nächten in Queenstown machten wir uns auf in den südlichsten Teil des Landes - the deep south.
Hier fährt man nicht mehr mit dem Kiwibus, sondern mit dem "bottom bus". Dies ist ein kleinere Reiseagentur, die diese 3 Tagestour mit nur 15 Sitzer befährt. Die sehr hügelige und manchmal auch ungeteerte Strecke ermöglicht das Fahren nur kleineren Bussen.

Der erste Tag wurde ziemlich mit Fahren gefüllt. Aber das Wetter war eh sehr stürmisch und regnerisch. Die Stürme erreichten Geschwindigkeiten bis zu 100kmh. Unser Tagesziel war die Stadt Dunedin. Sie ist mit knappen 130.000 Einwohnern die zweit größte Stadt der Südinsel.
Ein nettes Städtchen, das einen gewissen europäischen Stil aufweist.
All zu viel konnten wir aber von dieser Stadt wegen der schlechten Wetterverhältnisse nicht besichtigen.
Doch sehr beeindruckend fand ich den Bahnhof der Stadt, der im Kolonialstil Anfang 1900 fertig gestellt wurde.
In dieser Stadt befindet sich ebenfalls die steilste Straße der Welt. Natürlich haben wir uns den Anstieg hinauf gequält. Dafür hatten wir einen netten Ausblick über einen Stadtteil.

Am nächsten Morgen ging es um halb 8 schon weiter in die Stadt Invercargill. Zum Glück hatten wir am Morgen schon wieder blauen Himmel. So hatte man wirklich Lust wieder weiter zu ziehen.
Auf der Strecke machten wir mehrer Stopps an der Küste, um einige Shortwalks zu begehen und die Tierwelt Neuseelands zu besichtigen.
An eine Gruppe von männlichen Seelöwen kamen wir bis zu zehn Meter heran. Diese Tiere hatten ein stattliches Gewicht.

Am Abend konnten wir ebenfalls ein paar Pinguine beobachten, die etwa Knie hoch groß waren.
Die Antarktis lag quasi direkt vor uns. Nur noch 2000 Kilometer entfernt. Das ist nicht mehr wirklich weit.

Nach Invercargill ging es an diesem regnerischen Tag weiter in den Fiordland Nationalpark, der im Südwesten des Landes liegt. Dies ist mit 12.500 km² der größte zusammenhängende Nationalpark Neuseelands. In ihm liegen alle 14 Fiorde, die mit bis zu 2700m hohen Bergen umgeben sind.
Fälschlicher Weise wurden diese Fiorde als „Sound“ bezeichnet, obwohl diese Landschaft ganz klar von Gletschern in der letzten Eiszeit geschaffen wurde. Der Begriff Sound steht Tälern zu, die durch Flüsse entstanden sind. Aber den Namensgebern der Vergangenheit kann man nicht wirklich einen Vorwurf machen – sie wussten es einfach nicht besser.

Der Milford Sound erreicht Wassertiefen bis zu 300m.
Wenn es um Niederschlagsmengen geht, dann spricht man im Fiordland nicht mehr von Millimetern, sondern von Metern. Im Jahr prasselt es auf dem der Meer zugewandten Seite sechs bis neun Meter.

Wir mussten natürlich einen dieser extremen Regentage erwischen – es schüttete wie aus Kübeln. Schon bevor wir an dem eigentlichen Fiord ankamen waren wir pitsch nass. Aber die Busfahrt durch das Tal war dafür umso imposanter. Überall schossen Wasserfälle von steilen Felswänden herunter – traumhaft.
Nach circa. 30 Minuten Verweilen auf dem Schiff wurde uns mitgeteilt, dass wegen dem starken Regen und Wind das Ablegen unmöglich ist.
Manche Passagiere brachen sogar in Tränen aus, was meiner Meinung kein Grund zum Weinen war. Kiwi stellte es uns zur Auswahl, ob wir das Ticket rückerstattet haben oder die Fahrt in das Fiordland von Queenstown aus nochmal unternehmen wollen.
Wir entschieden uns für den zweiten Versuch.
Diesmal hatten wir Glück – strahlender Sonnenschein.
Die Fahrt entlang des Milford Sounds mit der Fähre war wirklich sehr empfehlenswert.
Sogar eine Robbe konnten wir auf einem Felsen sehen.










Die steilste Straße der Welt - Dunedin


Das Fiordland - ein Muss, wenn man die Südinsel Neuseelands bereist








Freitag, 13. Mai 2016

Die Erde bebt - höchste Warnstufe

Noch Ende letzen Monats habe ich diese Gegend bewandert.
Nun ist der Nationalpark für Wanderer gesperrt.

Am 9. Mai wurde in mehreren Teilen Neuseelands ein starkes Beben wahrgenommen.
In Neuseeland sind leichte Beben keine Seltenheit, da das Land genau an der Grenze  zweier tektonischen Platten liegt.
Im Februar 2011 wurde die Region um Christchurch jedoch von einem sehr starken Beben erschüttert, das über 180 Todesopfer forderte. Daher ist der Respekt und die Angst vor einem weiteren starken Beben groß.

Doch informiert euch selbst:



 http://news.sky.com/story/1694022/lord-of-the-rings-volcano-on-heightened-alert

http://juskis-erdbebennews.de/2016/02/erdbeben-erschuettert-weite-teile-von-neuseeland/





Donnerstag, 12. Mai 2016

Dem Kaiser Franz Josef zu Füßen

Eigentlich heißt der Franz Josef Gletscher gar nicht Franz Josef Gletscher.
Im Jahre 1852 wurde er bereits von einem Entdecker nach dem damaligen englischen König Albert benannt. Doch dieser hatte die Namensgebung nicht offiziell abgeschlossen.
So kam im Jahre 1865 der Deutsche Julian von Haast noch einmal und benannte ihn nach Kaiser Franz Josef den I. von Österreich.
Manche Sachen sollte man eben gründlich abschließen...

Vor 200.000 Jahren schloss der Gletscher große Teile der neuseeländischen Westalpen ein, unter anderem auch Mount Cook und Mount Tasman.
Heute fließt der Gletscher bis zu einen Halben Meter ab, da er ein temperierter Gletscher ist. Das heißt, dass sich sein Eis am Druckschmelzpunkt befindet. Wasser kann so sehr leicht bis zum Gletschergrund durch dringen und über nimmt die Aufgabe eines Gleitmittels (kurzes Schmunzeln erlaubt). Der Gletscher verliert somit sehr schnell an Größe.

Wie ist der Gletscher entstanden?Treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander so entsteht ein alpinotypes Gebirge.
In diesem Fall formt die Pazifische und die Australische Platte die Neuseeländischen Alpen, oder Südalpen.
Die Pazifische Platte schiebt sich in Nordwestliche Richtung an die Australische Platte heran und wirft so diesen Gebirgszug auf.



Montag, 2. Mai 2016

Auf der Suche des Ringes

Ein Muss für jeden Wanderfreak ist das Tongariro Crossing in der Nähe von Taupo. Hier bewandert man eine 19km lange Strecke, die durch eine atemberaubende Landschaft führt.
Vulkane, Kraterseen, Schwefelquellen erstellen diesen abwechslungsreichen Gebirgszug.

Nun ist es mir klar, warum dieses Gebiet als einer der Hauptdrehorte von „Herr der Ringe“ ausgewählt wurde. Es hat einfach etwas Mystisches.
Ein Highlight der Wanderung stellte Mount Ngauruhoe ( Im Film Mount Doom) dar. Für die Hobbitfans brauche ich nichts weiter erklären.
Aber für alle, die in den ersten 30 Minuten der Filme einschlafen: In diesem Vulkan wurde der Ring geworfen, um ihn und seine bösen Kräfte zu zerstören.
Nicht alle bestiegen diesen 2287m hohen Berg. Wir (die zwei Schweden David und Martin, Ich) stellten uns natürlich dieser Aufgabe.
Diese stellte sich aber als gar nicht so einfach heraus, da der Berg fast komplett aus Sand und loses Lavagestein besteht. Auch auf nachrutschende, rollende Felsbrocken musste man achten.
Wie man diese Wanderung in Laufschuhen angehen kann, ist mir rätselhaft. Ich würde dies auf gar keinen Fall empfehlen. Aber David hat es mit diesem Schuhwerk gut gemeistert.
Auch wenn ihm der Abstieg große Probleme bereitete.
Vom Kraterrand des Vulkans hatten wir eine herrliche Sicht über diese Landschaft.








Die einzige Möglichkeit, die es gab von Taupo zum Tongariro Nationalpark zu gelangen war ein Shuttlebus, der 65$ kostete.
Dafür wird man am Ende der Strecke auch wieder abgeholt (mehrere Abfahrtszeiten stehen zur Verfügung) und man wird ebenfalls direkt vor seiner Unterkunft abgeliefert.







           

Herzlich willkommen im Dorf der Maori

In Rotorua besuchten wird das Maori Village. Die Maori sind die Ureinwohner Neuseelands und sind noch lange nicht vergessen. Sie sind ebenfalls viel besser in die Gesellschaft integriert, als die Aborigine in Australien.
Aus unserem Bus wurde ein Häuptling ausgewählt, der für seine Kiwi Krieger verantwortlich gemacht wurde.
Das Dorf wurde ebenfalls in einer ganz bestimmten Reihenfolge betreten. Der Häuptling schritt voran, dahinter die Frauen und zum Schluss wir Männer. Auch die Sitzreihe auf dem Begrüßungsplatz hatte sein bestimmtes System. Hier saßen wir Männer zum Schutze der Frauen vorne. Denn die Maori sagen: „Kommt es zum Kampf und wir verlieren einen Mann, dann verlieren wir eine Seele. Verlieren wir eine Frau, dann verlieren wir eine ganze Generation“.
Nach dem Begrüßungsgesang der Maori haben sich die zwei Häuptlinge mit zwei Nasenstupsern begrüßt. Dann folgte unser Begrüßungslied, das „Prince of Belair“ lautete. Mal was Anderes…

Danach gab es erst einmal Kaffee und Gebäck. Es wurden uns die verschiedenen Götter des Urvolkes erklärt und gezeigt. Auch neue Götter gibt es in dieser Gesellschaft. Der letzte kam vor ca. sechs Jahren hinzu. Er ist der Gott des Rugbys, des Nationalsports der Neuseeländer.

Der Nachmittag wurde mit diversen Spielchen gefüllt, die dem Volk als Belustigung dienten.

Dann begann die Show der Maoris. Die Krieger kamen mit einem Boot vor ihrem Dorf an und führten diverse Drohtänze auf. Dem wieder eine Begrüßung der Häuptlinge folgte. Alle Zuschauer wurden in ihr Dorf eingeladen, in dem die Kultur, Handwerk und Bräuche erklärt wurden.
Der restliche Abend wurde mit traditionellen Tänzen und Gesänge gefüllt.
Ebenfalls wurde eine traditionelle Kochweise gezeigt. Hier wird das Essen unter der Erde gekocht.




Zur Abrundung des Abends gab es ein reichhaltiges Buffet mit allem was man sich vorstellen kann.
Übernachtet wurde in großen, traditionell gestalteten Schlafsälen.
Dieser Abend mit Übernachtung war zwar nicht gerade günstig, aber auf alle Fälle sein Geld wert.